2021 - Das IKRK-Jahr in Bildern: Kriege weiten sich aus, Familien kommen zusammen, ein Vulkan bricht aus, Sportler glänzen
Für viele Menschen war das Jahr 2021 geprägt von Veränderung, Unsicherheit und Pandemie-Sorgen, jedoch gab das nun endende Jahr ebenso Grund zur Hoffnung.
Während der wachsende Konflikt in Äthiopien oder der Vulkanausbruch in der Demokratischen Republik Kongo zu neuem Leid führten, versuchten die Menschen in Syrien, in ein normales Leben zurück zu finden. Sportler wiederum erinnerten uns daran, dass die Auswirkungen eines Krieges ein Leben lang andauern können, während COVID-19 für Familien in Konfliktgebieten eine weitere gesundheitliche Hürde darstellte.
Konflikt in Äthiopien
Menschen suchen Schutz in einer Schule in Axum, Äthiopien, nachdem sie aufgrund von Kämpfen aus ihren Häusern geflohen sind.
Da sich die Fronten in den Regionen Tigray, Amhara und Afar im Laufe des Jahres rapide verschoben haben, mussten Massnahmen in einem schwierigen Umfeld ständig angepassen und mit regionalen und lokalen Behörden verhandelt werden. Zwei Hauptanliegen: Menschen in Not zu erreichen und die Sicherheit der Mitarbeiter des Roten Kreuzes zu gewährleisten.
Die Farbe der Hoffnung
Ein Kleiderladen namens New Look verleiht einem schwer beschädigten Gebäude in Darayya, Syrien, einen Hauch von Farbe und Hoffnung.
Im Jahr 2021 begann in Syrien das 11. Jahr des Konflikts, mehr als ein Jahrzehnt voller Schmerz, Verlust und Aufruhr für die Menschen im ganzen Land. Trotz des Traumas, der Trauer und der Ungewissheit versuchen die Syrer, ihr Leben wieder aufzubauen.
Ein aussterbender Lebensstil
Mahamadou Ousmane ist Landwirt in der Nähe von Timbuktu, Mali, und hat die brutalen Auswirkungen des Klimawandels am eigenen Leib erfahren. "Früher reichten die Felder so weit das Auge reicht. Wir hatten sogar Fisch, aber jetzt sind die Fischer wegen der Dürre verschwunden, und die Kanus wurden zu Brennholz", sagt er. Die Landwirte sehen sich mit Missernten konfrontiert. Die Viehzüchter kämpfen um das Überleben ihrer Herden. "Es vergeht kein Tag ohne Konflikte zwischen Viehhirten und Bauern", sagt Mahamadou. "Es gibt nicht viel Platz, und jeder will ein bisschen von dem, was da ist".
Arbeit für und mit Gemeinschaften
Arbeiter aus der Gemeinde studieren einen Bauplan während eines Programms zum Bau von 30 Toiletten in einem Dorf in der Provinz Bukidnon, Philippinen.
Die Zusammenstösse zwischen Streitkräften und bewaffneten Gruppen in dieser Region zwingen die Menschen, in weit entfernten Dörfern Schutz zu suchen, in denen die Infrastruktur oftmals nicht ausreichend ist.
Trotz der unsicheren Lage kehren die Vertriebenen auf ihre Felder zurück, um Nahrungsmittel zu sammeln oder zu ernten.
Leben am Rande eines Vulkans
Der Ausbruch des Nyiaragongo-Vulkans Ende Mai richtete in der Stadt Goma in der Demokratischen Republik Kongo schwere Verwüstungen an.
Viele Menschen verliessen die Stadt aus Angst vor einem zweiten Ausbruch oder nachdem sie ihre Häuser und Felder durch die Lavaströme verloren hatten. Diese Krise hat den bestehenden Bedarf an humanitärer Hilfe aufgrund des bewaffneten Konflikts und anderer Notsituationen, die in jüngster Zeit durch COVID-19 und das Ebola-Virus verursacht wurden, noch verschärft.
Ein trauriger Meilenstein
Menschen trauern um ihre Angehörigen auf dem Friedhof Nossa Senhora Aparecida in Manaus, Brasilien.
Im Juni hat das Land den traurigen Meilenstein von 500.000 Todesfällen aufgrund von COVID-19 überschritten.
Jeder Todesfall steht für einen Elternteil, einen Grosselternteil, ein Kind, ein Geschwisterkind, einen Freund oder einen geliebten Menschen.
Just do it!
Athleten stehen strahlend auf dem Podium, nachdem sie am ersten vom IKRK und dem Palästinensischen Paralympischen Komitee organisierten Radturnier für Amputierte in Gaza teilgenommen haben. Die Veranstaltung fördert die soziale Integration von Menschen mit Behinderungen durch Sport.
In den letzten 15 Jahren hat dieser dicht besiedelte Landstreifen vier grosse Militäroperationen und unzählige Ausbrüche von Gewalt und Unruhen überstanden. Bei der letzten Operation im Mai wurden ununterbrochen Luftangriffe auf den Gazastreifen geflogen und Raketen auf israelische Grossstädte abgefeuert.
Landminen und nicht explodierte Bomben und Munition stellen eine tödliche Gefahr dar. In den letzten drei Jahren wurde in Gaza jeden Monat mindestens ein Unfall im Zusammenhang mit Blindgängern gemeldet.
Gefährdete Kindheit
Ein jugendlicher Häftling im Mopti Arrest House, Mali.
Für Erwachsene kann eine Inhaftierung belastend und gefährlich sein. Für Kinder kann dies noch schlimmer sein. Beim Besuch von Haftanstalten auf der ganzen Welt achtet das IKRK besonders auf das Wohlergehen von Minderjährigen, indem sichergestellt wird, dass sie nicht zusammen mit Erwachsenen inhaftiert werden.
Allen Vorzeichen zum Trotz
Ein Ärzteteam in einem vom IKRK unterstützten COVID-19-Gesundheitszentrum kümmert sich um einen Patienten in Aden, Jemen.
Nach sieben Jahren Konflikt liegt das Gesundheitssystem im Jemen am Boden. In vielen Spitälern und Gesundheitszentren fehlt es an Personal, Medikamenten und anderen Hilfsgütern, so dass diese nicht in der Lage sind, die Opfer des Konflikts zu versorgen und den grundlegenden medizinischen Bedarf zu decken.
Endlich vereint
Zwei Kinder aus der Elfenbeinküste sind dank unserer gemeinsamen Bemühungen mit dem Italienischen Roten Kreuz und den ivorischen Behörden auf dem Flughafen in Mailand wieder mit ihren Eltern vereint. Sie wurden von ihren Eltern getrennt, nachdem diese im November 2015 aus der Elfenbeinküste fliehen mussten.
Familien bei der Wiedervereinigung zu helfen, gehört zu den erfüllendsten Aufgaben, die wir wahrnehmen.
Wir bleiben
Auf der Strasse nach Faizabad, der Provinzhauptstadt der Provinz Badakhshan.
In Afghanistan sind die Preise für Lebensmittel, Treibstoff und Medikamente im Jahr 2021 erheblich gestiegen, so dass für viele Menschen der Zugang zu lebenswichtigen Dienstleistungen nicht mehr möglich ist. Die Hilfsgelder sind praktisch eingefroren, Gehälter werden nicht ausgezahlt und Banken haben Schwierigkeiten, handelsfähig zu bleiben. Dies geschieht vor dem Hintergrund eines jahrzehntelangen Konflikts, monatelanger Dürre und einer weltweiten Pandemie. Dies geschieht vor dem Hintergrund eines jahrzehntelangen Konflikts, monatelanger Dürre und einer weltweiten Pandemie. Zu Beginn des Winters leidet fast die Hälfte der afghanischen Bevölkerung unter akutem Hunger.
Die Zeiten ändern sich für Millionen von Afghanen, aber ihre Bedürfnisse bleiben immens.
Wiedererlangte Würde
Maïramou Souleye, 35, musste 2014 nach Maroua, Kamerun, ziehen. Sie verliess Amchidé, ein kleines Dorf nahe der Grenze zu Nigeria, und kehrte nie zurück. Sie hat keine andere Wahl, als vor den Kämpfen zu fliehen, die immer noch in der Tschadsee-Region toben.
"Ich kannte niemanden in Maroua. Ich schlief mit meinem Baby draussen, in der Nähe einer Tankstelle. Tagsüber habe ich mit meinem Baby auf dem Rücken in den Restaurants abgewaschen", erklärt sie.
Heute verkauft sie Donuts und Pommes frites, dank der finanziellen Unterstützung des IKRK für kleine Unternehmensprojekte.
2021 war geprägt von Veränderung, Unsicherheit und Pandemie-Sorgen, jedoch gab das nun endende Jahr ebenso Grund zur Hoffnung.